Dienstag, 30. September 2008

Medical Care?

Ich persönlich gehe ungern zum Arzt, das hat für mich oft was von Endstation... Seit meinem Rückflug vor ein paar Wochen habe ich aber einen fast dauerhaft steifen Hals und konnte selbst mit Dolobene, Voltaren und/oder Finalgon nichts verbessern. Auch ein neues Kopfkissen hat nichts gebracht.

Heute beim Doc konnte nicht festgestellt werden, ob es ein Muskel- oder eher ein Wirbelproblem ist. Um den Schmerz erst mal abzustellen, muss ich jetzt dreimal täglich eine Ibuprofen 800 nehmen!

Die 800er sind allerdings selbst in Deutschland schwer zu bekommen und werden in der Roten Liste mit „leichten bis schweren Wahrnehmungsstörungen“ beschrieben. Der amerikanische Arzt meint ich könne damit noch locker Auto fahren. Der deutsche Arzt rät mir sehr davon ab. Mal sehen ob ich heute Abend Jimmy Hendrix begegne, wenn ich eine Tablette probiere.

Tja, und ich bekam ein schlaues Buch in die Hand gedrückt. Wenn ich demnächst wieder ein Wehwehchen habe, soll ich erst mal da hinein gucken und sogenannte Hausmittel probieren, bevor ich zum Arzt renne. Man soll ja sparen... offensichtlich auch an der Gesundheit. Wie zuverlässig sind eigentlich Selbstdiagnosen?

Der Doc hat mir heute auch noch am Hals rumgedrückt und geschüttelt, ich bin mir sicher, dass es auch an einem Wirbel liegen könnte, den habe ich zwischenzeitlich sehr schön zu spüren bekommen. Nach 10 Tagen 3x täglich i800 soll ich mich noch mal melden. Fango und Physiotherapie, wie in Deutschland, gibt es hier leider kaum oder nicht.

Seltsam ist hier in Sachen medizinischer Versorgung auch die Regel, dass man pro Gespräch mit dem Arzt nur eine!!! Erkrankung besprechen darf. Hat man drei Probleme, braucht man auch drei Termine! So einen Blödsinn gibt es selbst in Deutschland für Normalverdiener und -versicherte (noch???) nicht.

In der Notfallaufnahme bekommt man – je nach dem wie schwerwiegend und eventuell lebensbedrohlich oder nicht – oft nur Schmerztabletten bis zum nächst möglichen Tag, an dem man einen „regulären“ Arzt aufsuchen kann. Auch bei hämmernden Zahnschmerzen wird so verfahren.

Wenn man sich bei einer Zahnfüllung zwischen Amalgan und Kunststoff für Kunststoff entscheidet, der Arzt, der für diese Zahnfüllung „zuständig ist“ aber nicht vor Ort ist oder keine Zeit hat, dann kann es passieren, dass der Behandlungstermin einfach mal um vier Wochen, ob Schmerzen oder nicht, verschoben wird und man mit einer provisorischen Füllung (was ja schon fast Glück ist, Tabletten gegen den Schmerz hätten ja auch gereicht) bedient wird.

Ähnlich ist es mit der Brille. In Deutschland braucht man für eine neue Brille von der ärztlichen Untersuchung bis zur Auslieferung der Brille wie lange? Na? Bestimmt keine sechs bis 12 Wochen.

Ich habe aber gehört, Beweise liegen mir nicht vor, in England soll die medizinische Versorgung noch schlimmer sein. Na, da bin ich aber beruhigt!

Nun ja, ich denke, es kommt auch hier in den USA auf die Gegend und den Geldbeutel an. Es geht bestimmt noch schlimmer, aber auch besser natürlich.

Nur, ich könnte mir keine PKV leisten.

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