
Endlich wieder Yellowstone! Am Abend zuvor blätterte ich in den gekauften Büchern und Kalendern (die übrigens praktische Ausflugtipps geben) und entsprechend kurz war die Nacht. Nach einem doch sehr leckerem Frühstück im Hotel (was eine Seltenheit ist) war ich etwa 10 Minuten später wieder im Park. Es war einfach atemberaubend schön, könnte man als einzige Beschreibung dessen, was ich hier sehen und erleben konnte, stehen lassen. Es erfreut mich noch immer, wenn ich daran denke oder meine Fotos anschaue.
Mein erster großer Stop war die Mammoth Area. Dort findet man das erste Visitor Center des Parks, das Park Hauptquartier, Häuser von Einwohnern (die dort ganzjährig leben!), eine Tankstelle, Restaurants, Shops und natürlich heiße Quellen. Ich wurde zunächst von Rotwild begrüßt, sie machten es sich einfach auf dem Rasen vor dem Visitor Center bequem und liessen sich nicht stören. Park Ranger achteten aber darauf, dass niemand zu nahe kommt oder etwas passiert.

Die Minerva Terrasse ist unglaublich schön, teilweise mystisch. Sie ähnelt ein wenig den heißen Quellen in der Türkei. Pausenlos fliest hier heißes Wasser und selbst hier findet auch das Leben einen Weg, abgesehen von den vielen Bakterien, die im heißen Wasser leben. Es wachsen Bäume, Gras und selbst Blumen gedeien. Auch Büffel finden den Weg hierher, sie laufen einfach frei herum und grasen, sie lassen sich von begeistertem Publikum nicht die Ruhe nehmen. Zum Glück war gerade keine Brunftzeit.
Vom höchsten Punkt der Lower Terrace hat man einen tollen Blick auf Hot Springs. An der Tankstelle versorgte ich mich später mit Getränken und mein Auto mit Benzin. Dabei verlor ich meine Kreditkarte, aber ein ehrlicher Finder gab sie an der Kasse ab. Als ich etwa eine Stunde später wieder in dem Laden war und nach meiner Karte fragte, konnte ich sie wieder in Empfang nehmen. Das hätte mir gerade noch gefehlt, mitten im Urlaub die Karte weg. Die Kassierer waren sehr freundlich und sagten, dass die Karte draussen an der Zapfsäule lag. War ich vielleicht happy.
Doch bevor ich nochmal nach Hot Springs musste, fuhr ich zum Ostausgang. Allerdings kam ich nicht weit, aufgrund eines Waldbrandes war eine Straße gesperrt. So kam ich nur bis zum versteinerten Baum. Die Entstehung dieses Baumes ist sehr interessant. Vor vielen Millionen Jahren war an dieser Stelle ein Urwald. Danach entstand ein Meer und die Ablagerungen sorgten dafür, dass dieser Baum versteinerte. Als das Meer verschwand und die Rocky Mountains entstanden, wurden die Ablagerungen nach und nach von Wind und Wetter abgetragen und der Baum kam wieder ans Tageslicht. Es gibt natürlich noch viel mehr solcher versteinerten Bäume im Park, auch Fossilien.
Auf dem Weg zurück zum Hauptquartier fuhr ich durch eine Landschaft, die vorher oft von Waldbränden heimgesucht worden sein musste.

Vor der Minerva Terrace erwarteten mich die ersten Büffel, die ich an diesem Tag sehen sollte. Ich hätte den ganzen Tag hier stehen und einfach nur zuschauen können, aber es stand ja noch einiges auf der Liste. So fuhr ich weiter durch den wunderschönen Nationalpark.
Es kommt hier übrigens oft vor, dass es Stau auf der Straße gibt. Der Grund dafür sind meistens Tiere und neugierige Beobachter, die deswegen anhalten. Einige Wahnsinnige steigen sogar aus dem Auto aus, um einen Grizzlibären zu fotografieren, der gerade mal drei Meter von der Straße entfernt ist. Da haben Parkranger gut zu tun, dass keinem was passiert. Ich bin mir nicht sicher, aber ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Tiere mit einem Sender ausgestattet sind. Wie sonst sollte es anders möglich sein, dass sofort ein Ranger da ist, wenn ein Bär sich einer Straße nähert? Heute habe ich also noch einen Bären gesehen, der war im Vergleich zu dem im Grand Teton NP richtig groß.
Im Yellowstone NP gibt es viele Möglichkeiten heiße Quellen und Geysiere zu bestaunen. Manchmal sind sie einsam und allein für sich, meist aber befinden sich mehrere an einem Ort. Viele kann man sich so erwandern. Wo es richtig qualmt, "duftet" es auch entsprechend, ein Erlebnis ist es dennoch! Durch Bakterien sind viele Quellen sehr farbenprächtig, je heißer das Wasser, je dunkler die Farben; je kühler (wobei noch immer kochend heiß), um so heller und klarer.

Auf dem Weg zum nächsten Attraktionspunkt gab es wieder einige Staus. Ich hatte das Glück einen sehr schönen Hirsch sehen zu können, der sich am Flussufer erholte. Und ich konnte eine kleine Büffelherde erleben. Das hatte was! Es waren sogar Jungtiere dabei.
Die Zeit verging rasend schnell. Ich wollte unbedingt noch den Morning Glory Pool sehen. Da hatte ich aber einiges zu wandern! Vom Old Faithful Inn aus waren es ungefähr 2 Kilometer. Und dieser Wanderweg ist besonders schön. Man kann hier einige Geysiere erleben, die in unterschiedlichen, aber doch einschätzbaren Zeitabständen Wasser ausstossen. Schöne Erlebnisse, die ich nicht missen möchte.
Weitere Bilder gibt es beim Klick auf das Bild:

Zum Abschluss gab es noch eine "Vorstellung" des Old Faithful Geysiers und dann machte ich mich auf den Heimweg. Ich lies mir allerdings Zeit und es war schon finster, als ich im Hotel ankam. Alles habe ich nicht geschafft, ein Großteil der Ostseite habe ich nicht geschafft. Am liebsten wäre mir noch ein Aufenthalt - so circa sieben Tage wären toll.
Am achten Urlaubstag stand wieder eine laaaaaaaaaaange Fahrt auf dem Plan. Die Ziele waren das Little Big Horn und der Devils Tower, abends das Hotel in Rapid City.
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