Samstag, 19. April 2008

Alamogordo - Santa Fe (11.04.2008)

Kurz nach sieben Uhr ging es los. Ich war noch fix beim WM und habe meine Telefonkarte aufgeladen, man weiß ja nie. Danach tippte ich das Ziel „Santa Fe“ in mein TomTom und dann fuhr ich los Richtung Norden. TomTom funktioniert hier leider nicht so gut wie in Europa. Ich wurde nicht nur einmal gebeten in eine Straße abzubiegen, die gar nicht da war. *lol*

Es war eine Strecke von etwas über 600 Meilen und nach etwa sechs Stunden sollte ich angekommen sein. Die Straßen waren wunderbar leer und das Wetter spielte auch mit, es war nicht zu kühl und nicht zu warm, die Sonne lachte vom Himmel. Mein Radio spielte eine CD, aber nachdem Rooney seine Freundin auf dem Album schon zum vierten Mal wie eine Prinzessin umgarnt hatte, wechselte ich dann doch von CD auf Radio.

Einen guten Radiosender zu finden, der mal etwas länger als eine halbe Stunde klar zu empfangen ist, scheint jedoch eine Herausforderung und fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Die Bandbreite der Auswahl ist hierbei auch nicht riesig. Entweder gibt es Country, klingt meistens ganz gut, aber wenn sie anfangen von Jesus und Gott zu säuseln, höre ich doch lieber was anderes. Pop Musik zum Beispiel, diese wird leider oft von Werbung unterbrochen, manchmal hat man auch das Gefühl, dass es eher umgekehrt der Fall ist. Und amerikanische Rockmusik, aber davon schmerzen nicht nur mir, sondern auch meinem Auto die Ohren/Lautsprecher.

Unterwegs gab es wie gesagt kaum Verkehr. Auf der gesamten Strecke begegneten mir soviele Autos wie am Morgen eines jeden Werktages in Bonn auf dem Weg zur Arbeit. Bei einer Reisegeschwindigkeit zwischen 55 und 75 Meilen pro Stunde, was für deutsche Verhältnisse nicht sehr schnell ist, verging die Zeit dennoch wie im Flug. Die Landschaft war vielerorts wunderschön! Als ich von der Wüste Richtung Rocky Mountains fuhr, hatte ich manchmal das Gefühl der erste Mensch in diesem Land zu sein. Das schönste war für mich, als ich über einen Hügel gefahren bin und sich vor mir ein Tal auftat.

Kurz vor Santa Fe gab es dann doch etwas mehr Autos und Stau. Stau für amerikanische Begriffe. Ich möchte sagen bei „uns“ würde man das Berufsverkehr nennen. Aber viele hatten ihre Warnblinkanlage an und fuhren so um die 30 mph (50 km/h). Also das Autofahren haben sie nicht erfunden. Die Straßen und Parkplätze sind zwar schön groß und breit, aber Autos werden um die Kurve getragen, dabei Blinken ist großer Luxus und das Fahrverhalten ist auch ein Kapitel für sich – ich empfinde es oft als übervorsichtig.

Ganz wichtig ist, dass man immer die Autopapiere und noch viel wichtiger den Versicherungsnachweis mit sich führt. Mir ist das erst nach zwei Stunden eingefallen und nach der Vollzähligkeitskontrolle bemerkte ich, dass der Versicherungsnachweis wohl noch in meiner Arbeitskleidung war. Zurückfahren wollte ich allerdings nicht. Also bin ich auf Risiko weitergefahren. Begegnete mir dann mal ein Polizeiauto, hoffte ich immer, dass ich nicht angehalten werde.

Wenn man in einsamen Gegenden wie New Mexico unterwegs ist, sollte man jede Gelegenheit zum Tanken nutzen. Das habe ich getan, auch wenn die Preise schocken: 3,40 USD pro Gallone (3,78541178 Liter). Ich weiß, wenn man das umrechnet, schüttelt jeder Europäer den Kopf weshalb die Amerikaner darüber jammern, schließlich zahlt man in Europa bis zu 1,40 Euro pro Liter, aber man sollte hier mal an die Benzinfresser, den Dollarkurs und an das amerikanische Einkommen denken. New Mexico ist übrigens der drittärmste Bundesstaat der USA.

Was man auf solchen Fahrten auch dabei haben sollte ist desinfizierendes Gel zum Händewaschen. Nicht jede Tankstellentoilette bietet hygienische Verhältnisse, wie man es gerne hätte. ;-)

Es war wunderschön das erste Mal auf Santa Fe zu blicken. Ich hatte diese Stadt noch nie vorher gesehen, ausser auf Postkarten vielleicht. Mein Hotel befand sich nahe der Altstadt. Es war das Sage Inn. Ich, ähm, mein Navi hatte es auch sofort gefunden. Allerdings war ich zu früh dort, mein Zimmer war noch nicht bereit. Also fuhr ich in die Altstadt und sah mich dort erstmal um.

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