Montag, 21. Juni 2010

Drogenkrieg wird immer blutiger!

Der seit dreieinhalb Jahren schwelende "Drogenkrieg" in Mexiko verschärft sich zusehends. In der vergangenen Woche ließen mindestens 300 Menschen ihr Leben in dem brutalen Kampf zwischen Regierung und organisierter Kriminalität. Unter den Opfern ist der Bürgermeister von Guadalupe, einer Grenzstadt zu den Vereinigten Staaten.


Mexiko hat mit 300 Morden in nur sieben Tagen die gewalttätigste Woche seit Beginn des "Drogenkrieges" vor dreieinhalb Jahren erlebt. Zwischen dem 12. und dem 18. Juni seien 283 Männer und 17 Frauen meist im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität umgebracht worden, berichtet die Zeitung "Reforma".


Unter den Opfern seien auch 29 Polizisten und zwei Soldaten. 23 Opfer hätten Folterspuren aufgewiesen, eines sei enthauptet worden. Seit Jahresbeginn wurden damit 5229 Mordopfer registriert, schrieb die Zeitung weiter. Im gesamten Vorjahr waren es nach Regierungsangaben 9653.


Die Kämpfe zwischen verschiedenen Drogenkartellen, bei denen es vor allem um die Kontrolle des Rauschgiftschmuggels in die USA geht, werden extrem brutal ausgefochten. In der Stadt Madero legten Täter 20 Leichen ab, deren Hände gefesselt waren und von denen einige Folterspuren aufwiesen.


In einem Gefängnis in der Stadt Mazatlán gingen verfeindete Häftlinge mit Schusswaffen aufeinander los: 29 Insassen kamen ums Leben. Im Bundesstaat Michoacán starben zwölf Polizisten in einem Hinterhalt. Das Militär erschoss in der Touristenstadt Taxco 15 Mitglieder einer Drogenbande.


Spirale dreht sich immer schneller


Die Gewalt macht auch vor Politikern nicht halt. Manuel Lara Rodríguez, Bürgermeister der an der Grenze zu den USA gelegenen Landgemeinde Guadalupe, wurde ebenfalls zum Opfer der Mörderbanden. Die Täter warfen die Leiche vor sein Haus in der nahe gelegenen Großstadt Juárez, wohin sich Rodríguez wegen Todesdrohungen zurückgezogen hatte. Juárez gilt als "Hauptstadt der Morde". Allein dort wurden im vergangenen Jahr 2660 Menschen umgebracht.


Angesichts der sich immer schneller drehenden Gewaltspirale hatte Präsident Felipe Calderón die Bürger kürzlich aufgerufen, den Staat im Kampf gegen die organisierte Kriminalität nicht allein zu lassen. "Es ist nicht nur der Kampf des Präsidenten, sondern aller Mexikaner", sagte der Staatschef. Seit er im Dezember 2006 der Polizei und dem Militär befahl, die organisierte Kriminalität mit aller Härte zu bekämpfen, starben nach offiziellen Angaben 22.700 Menschen. Diese Zahl ist schon wieder überholt: sie stammt vom April.


Quelle: yahoo

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